Pfeddersheimer Weinorden zu Gast im BASF-Weinkeller
Veranstaltung des Ordens der Freunde des Pfeddersheimer Weins im Zeichen der Globalisierung / Weine aus internationalen Rebsorten
Das diesjährige Weinkolleg des Ordens der Freunde des Pfeddersheimer Weins fand nach Einladung seines Vorstandsmitgliedes Thomas Peters im Rahmen einer Kellerführung und anschließender Internationalen Weindegustation im BASF Weinkeller statt.
Der Vorsitzende Günter Bleise konnte außer vielen Ordensmitgliedern auch zahlreiche Gäste begrüßen, die nach Ludwigshafen gekommen waren, um eine außergewöhnliche Veranstaltung zu erleben. Ganz besonders begrüßte er den Referent des Nachmittags, Thomas Peters, der als Kundenbetreuer und Sommelier für den Ein-und Verkauf, aber auch für die Auswahl der Weine im BASF-Keller mit verantwortlich ist.
Die Begrüßung startete mit der Verkostung eines Akakies Rose Sparkling Brut aus Amyndeon / Makedonien. In der nun folgenden Kellerführung vermittelte der Referent zahlreiche Daten und Details über Geschichte, Betriebsgröße, Mitarbeiterzahlen und Umsätze. Die Kellerei der „Badischen Anilin und Sodafabrik“ wurde 1901 mit dem Direkteinkauf von Wein und Spirituosen für das neu erbaute Gesellschaftshaus der BASF gegründet, um Gäste und Geschäftspartner mit Weinen aus der Region Pfalz versorgen zu können. Mit dem Bau des heutigen Weinfachgeschäfts und der Lagerkeller mit 4000 Quadratmetern verteilt auf 3 Etagen im Jahr 1960 wurde der immer größeren Nachfrage Rechnung getragen. Hatte man sich anfänglich auch noch mit Weinanbau beschäftigt, wurde dieser im Laufe der Zeit auch aus ökonomischen Gründen aufgegeben. Der Weinkeller der BASF entwickelte sich zu den zehn größten Weinhandelsunternehmen Deutschlands. In den Tiefen des Kellers lagern 2.000 verschiedene Sorten Weine aus aller Welt, insgesamt ca. 850.000 Flaschen, die auch einmal pro Jahr verkauft werden. Die Sommeliers beziehen die Weine aus Weinmessen aller Welt, aber auch von leistungsfähigen lokalen Winzern. Vor dem Einkauf werden die Weine von dem Experten-Team mittels eines Punktesystems bezüglich Geschmack, Sortentypizität, Alkohol, Säure usw. einer strengen Prüfung unterzogen. Bei der nun folgenden internationalen Weinverkostung mit Weinen aus neun Ländern hätte ganz sicher der Gott des Weines, Dionysos, seine helle Freude daran gehabt. Aber zu seiner Zeit waren ihm einige Länder noch gar nicht bekannt. So zum Beispiel die Herkunft eines 2016er Rieslings aus Wairarapa Neuseeland, einen 2017er Carmenere Reserva Legado aus dem Maipo Valley Chile und einem Cabernet France aus Ontario Kanada. Thomas Peters ließ es sich nicht nehmen, den Gästen weitere Spitzenweine zur Verkostung einzuschenken, aber nicht ohne Empfehlungen für die dazu passenden Gerichte. Bemerkenswert war auch ein 2017er Sauvignon Blanc Pullus aus Ptujiska Klet aus der früheren Untersteiermark im heutigen Slowenien, sowie einen 2017er Basa Blanco aus Rueda Spanien. Weitere Höhepunkte der Degustation beinhalteten einen südafrikanischen Rose Cape Bridge aus Breedekloof und einem Valpolicella Ripasso Bertani aus Venetien. Thomas Peters referierte über die hier angewandte Ripasso-Technik, eineZweitgärung auf dem Trester des Amarone und des Recioto mit Zugabe von halbgetrockneten Beeren, mit der dieser Wein eine großartige Struktur, einen vollmundigen Körper und sein typisch intensives fruchtiges Aroma erhält. Mit einem 2016er anatolischen roten Ancyra Öküzgözü und einem 2015er Terre de Pierres Cuvee rouge aus dem Südfranzösischen Languedoc beendete der Referent seine Wein-Weltreise, ohne jedoch nicht noch einen Hochkaräter aus seiner „Schatztruhe“ zu kredenzen.
Günter Bleise dankte dem Referenten für die Auswahl und tolle Präsentation der Weine im Rahmen dieses außergewöhnlichen Weinkollegs.
Peter Behringer