Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins startet sein
Jahresprogramm mit einer argentinischen Weinreise im
Bechtheimer Weingut Erbeldinger/Höfferle.
Das diesjährige Weinkolleg des Ordens der Freunde des Pfeddersheimer Weins fand im gediegenen Ambiente des Bechtheimer Weingutes Erbeldinger statt. Das Vorstandsmitglied Michelle Gerber konnte außer vielen Ordensmitgliedern auch zahlreiche Gäste begrüßen, die sich alle für die erste Veranstaltung des Weinordens in diesem Jahr angemeldet hatten. Ganz besonders begrüßte sie die Gastgeberin Gudrun Höfferle und den Referenten Andres D` Otavio, der in Vertretung Ihres Ehepartners Juan Höfferle die Verkostung mit einem Begrüßungssekt Cicchitti Soigne Brut einleitete. Zunächst aber referierte Gudrun Höfferle in Kürze über das Weingut ihres Vaters Stefan Erbeldinger, das bei der DLG-Bundesweinprämierung auf Platz sieben der besten deutschen Weingüter gelistet ist. Außer vielen Ehrenpreisen und höchsten Auszeichnungen für Rotweine, Riesling und Siegerweine ist das Weingut auch im Weinführer des Feinschmeckers mit hoher Punktzahl vertreten.
Aber das heutige Thema betrifft nicht das Weingut Erbeldinger, sondern die Verkostung argentinischer Spitzenweine importiert von der J.M. Höfferle Int. Hdl. GmbH in Hamburg, ein familiengeführtes Unternehmen mit über 40 Jahren Erfahrung und Tradition im Import und der Distribution südamerikanischer Weine und Spezialitäten in Deutschland. Nahezu alle Weingüter, die von der J.M. Höfferle GmbH vertreten werden sind Familienbetriebe, ganz gleich, ob es sich um kleine oder große Weingüter handelt.
Bei dem ersten Probenpaar, das vom Referenten Andres D` Otavio ausgeschenkt wurde, handelte es sich um zwei sehr aromatische Weißweine mit angenehmer Säure, nämlich einen Finca Las Nubes Torrontes sowie einen Tukma Torrontes, angebaut im Hochland Cafayate Valley, bzw. im Calchaqui-Tal in Salta, im Norden Argentiniens in über 1.900 m Höhe.
Während der Verkostung wurde den Gästen eine köstliche argentinische Maiscremesuppe, sowie Empanadas mit Hackfleischfüllung an Kräutersauce Chimichurie und Roastbeef serviert, auf Wunsch auch vegetarisch. Referent Andres D` Otavio informierte die interessierten Zuhörer über den Weinbau in den sieben Anbaugebieten Argentiniens am Fuße der Anden, wie z B. Mendoza, San Juan, La Rioja, Catamarca und Patagonien. In einer beachtlichen Höhe von 600 bis 2.200 m ü.d.M. wird Wein angebaut, dies ist weltweit einmalig. Dadurch entstehen relativ große Tag / Nacht Schwankungen, was in vielen Fällen für sehr frische Säure, bei aber super reifem Traubenmaterial sorgt. Argentinien ist mit 5% der weltweiten Weinerzeugung beteiligt.
Die nächsten drei Paarproben beinhalteten allesamt Rotweine mit hohen Alkohol -Volumenprozentwerten aus den genannten Regionen. Zunächst degustierten die Teilnehmer einen Finca Las Nubes Tannat, sowie einen Chanarmuyo Estate Selektion Tannat, der 12 Monate im Barrique Fass reifte. Die folgenden vier Rotweine rekrutieren sich aus der alten Rebsorte Malbec, die aus Frankreich stammt, wo sie früher auch weit verbreitet war. Heute liegt deren größtes Anbaugebiet weltweit in Argentinien. Malbec ist die Rote Symbol – Rebsorte Argentiniens. Der am Schluss verkostete Malma Finca La Papay Malbec reifte neun Monate im Edelstahltank, danach für sechs Monate in Eichenholz Barriques.
Aus dem Weinbaugebiet Mendoza stammen besonders charakterstarke, dunkle Malbec Rotweine, die ihresgleichen suchen. Mendoza ist die größte und zugleich wichtigste Weinbauregion Argentiniens. Mit 152.926 Hektar (Stand 2005) entfallen allein auf die Provinz Mendoza etwas mehr als 70 Prozent der argentinischen Weinerzeugung. Michelle Gerber dankte dem Referenten sowie Gudrun Höfferle für die Auswahl und fachlich kompetenter Präsentation der Weine im Rahmen dieses besonderen Weinkollegs.
Peter Behringer