Soziales Engagement des Pfeddersheimer Weinordens im Rahmen des Kultursommers findet große Zustimmung
Benefizweinprobe „Sommerwein in Pfeddersheim“ zugunsten des Paternusbades und der Einrichtung einer Behindertentoilette im Sängerheim
Vielerorts werden Veranstaltungen abgesagt oder verlegt, so aber nicht in Pfeddersheim, wo die große gepflegte Rasenfläche des in diesem Jahr geschlossenen Paternusbades für einen erlebnisreichen Kultursommer genutzt wird.
Auch der Orden der Freunde des Pfeddersheimer Weins musste seine geplanten Veranstaltungen auf Eis legen. Was lag also näher, sich diesen beeindruckenden kulturellen Open-Air Veranstaltungen im Rahmen des Pfeddersheimer Kultursommers, selbstverständlich unter Einhaltung aller geforderten Hygieneauflagen, anzuschließen? Der neue Vorsitzende des Weinordens, Werner Gradinger, konnte an diesem schönen Abend mehr als hundert erwartungsfrohe Gäste und Ordensmitglieder auf dem Rasen des Paternusbades mit einem „Vivat Paternam – Vivat Vinum“ begrüßen. Ganz besondere Grüße ergingen an dessen Vorgänger Günter Bleise, Ehrenmitglied Felix Zillien, an das Pfeddersheimer Traditionspaar Mira Stahlheber und Marcel Beck und natürlich an die Referentin des Abends, der Rheinhessischen Weinkönigin Eva Müller.
Werner Gradinger erläuterte den Gästen die Wichtigkeit des Erhalts des Schwimmbades für die Lebensqualität der Pfeddersheimer Bürger, sowie auch die des Sängerheims für die Nutzung von Karnevalsveranstaltungen, Theateraufführungen, sowie als Jugendtreff. Somit wird mit der Einrichtung einer Behindertentoilette eine verbesserte gesellschaftliche Inklusion und Teilhabe ermöglicht. Der Reinerlös der Veranstaltung kommt den beiden genannten Objekten zugute. Nach dem Grußwort durch das Pfeddersheimer Traditionspaar eröffnete die Referentin des Abends, die Rheinhessische Weinkönigin Eva Müller, auf ihre charmante und sympathische Art die ausgezeichnete Weindegustation mit einem Begrüßungssekt 2017er Scheurebe brut. Dieser und alle folgenden 10 Weine, auf 5 Paar-Proben gegliedert, stammen ausschließlich aus Pfeddersheimer Weinlagen, wenn auch davon zwei Winzer in Flörsheim-Dalsheim, bzw. Pfiffligheim, ansässig sind. Selbstverständlich durfte der Name von Georg Scheu, dem Wegbereiter des qualitätsorientierten modernen Weinbaus in Deutschland, der gerade auch in Pfeddersheimer Rebschulen einige noch heute bekannte Sorten, wie z.B. Scheu – und Huxelrebe züchtete, nicht fehlen. Ergänzend informierte Werner Gradinger die Gäste über Fakten und Veranstaltungen des Weinordens, so auch über das Ordenssymbol, einen Bembel am Band mit den Farben Grün – Weiß – Rot, symbolisch für Weinlaub, Weißwein und Rotwein.
Auch generierte er Einblicke in die Bodenstruktur der Pfeddersheimer Weinbergslagen, aus denen ersichtlich wird, dass Pfeddersheim durch seinen fruchtbaren, tiefgründigen und wasserspeichernden Lössboden, kombiniert mit seinem milden Klima, ideale Voraussetzungen für optimale Weine mit sanfter Säure und gelbfruchtigen Aromen bietet. Auch die Referentin plauderte aus dem Nähkästchen über den erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildungen und die Aneignung ihrer Berufserfahrung als Winzerin im elterlichen Weingut in Wöllstein. In der nun einsetzenden Dunkelheit kamen die von Vera Berdes liebevoll angefertigten und an jedem Tisch aufgestellten „Flaschenlämpchen“ zum Einsatz, die durch ihre Illumination gemeinsam mit der malerischen Beleuchtung der Bäume das Geschehen auf romantische Weise verzauberten. Werner Gradinger verabschiedete die Referentin mit einem Blumenstrauß, dankte allen Helfern und Protagonisten für deren Mithilfe und wünschte allen einen guten Nachhauseweg.
Peter Behringer